Gaming erfreut sich großer Beliebtheit– rund 50 Prozent der Deutschen zocken gelegentlich bis regelmäßig. Während früher dafür physische Spiele für den eigenen Computer oder die Spielekonsole erworben werden mussten, hat sich dies im heutigen digitalen Zeitalter deutlich gewandelt – inzwischen sind Online- und Cloud-Gaming angesagt.
Das bedeutet, man greift im Internet auf Inhalte zurück, die man herunterladen oder auch direkt online spielen kann. Was den meisten dabei gar nicht in den Sinn kommt – auf diese Weise gibt man vielerlei persönliche Daten frei und hinterlässt zwangsläufig digitale Spuren im Netz. Welche Gefahren sind damit verbunden und wie lassen sich diese eindämmen?
Ohne Datenangaben geht es nicht
Um auf die gewünschten Inhalte zuzugreifen, kommt man leider nicht umhin, gewisse Informationen preiszugeben. Das gilt erst recht, um beispielsweise attraktive Extras auf Glücksspielseiten abzusahnen, für die in jedem Fall der Bonus Wager beachtet werden sollte. Doch was ist der Bonus Wager eigentlich? Er gibt die konkreten Umsatzbedingungen vor, an die eine Auszahlung geknüpft ist, sodass über dessen Lukrativität selbst entschieden werden kann.
Doch auch unabhängig von Sonderleistungen ist es unvermeidbar, sich zu identifizieren, hier und da einen Haken zu setzen sowie für den Download oder für In-Game-Käufe seine Kreditkartendaten zu hinterlegen. Zudem wird der eigene Standort automatisch über die IP-Adresse ersichtlich.
Zweierlei Risiken lauern im Netz
Man macht sich folglich sehr transparent als Nutzer, was durchaus problematisch werden kann. Zum einen haben Datendiebe ein immenses Interesse daran, für ihre kriminellen Machenschaften an Zugangsdaten und Zahlungsdetails zu kommen und diese zu missbrauchen. Phishing- und Hackerangriffe haben es genau darauf abgesehen.
Zum anderen geht jedoch auch von den genutzten Gaming-Anbietern und Plattformen eine unsichtbare Gefahr aus. Denn für sie sind sämtliche erhobene Daten bares Gold wert, da sich daraus konkrete Nutzerprofile erstellen lassen, die als unverzichtbares Tool für erfolgreiche Marketingaktivitäten gelten. Folglich lassen sich Unternehmen heutzutage auch so einiges einfallen, um die Notwendigkeit ihrer umfangreichen Datenerhebung zu rechtfertigen.
Wie sehr wird auf Datenschutz geachtet?
Datenschutz ist in unserer vernetzten Welt zu einem extrem wichtigen Thema geworden, dem man auch beim Zocken die nötige Aufmerksamkeit schenken sollte. Um personenbezogene Daten und damit die Privatsphäre wirkungsvoll zu schützen, greifen sowohl das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG), als auch die von der Europäischen Union formulierte Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
Offiziell müssen Unternehmen die darin enthaltenen Vorgaben befolgen und dürfen Daten somit weder unerlaubt erheben, noch weitergeben oder in irgendeiner Weise verarbeiten. Fakt ist, dass das Kleingedruckte oft missverständlich und schwer auffindbar ist und die meisten Menschen sich schlichtweg nicht die Zeit nehmen, dieses wirklich zu lesen, bevor sie ihre Einwilligung geben.
Welche Daten dürfen Plattformen und Apps erheben?
Prinzipiell muss eine juristische Grundlage in Form eines „berechtigten Interesses“ vorliegen, damit beim Zocken persönliche Daten gesammelt werden dürfen. Diese müssen in den Datenschutzbestimmungen klar ersichtlich sein. Zudem ist verpflichtend, Spieler über deren Rechte aufzuklären. Allerdings sind die Voreinstellungen oft so gestaltet, dass man als Nutzer einer sehr freien Datennutzung zustimmt, ohne dies wirklich zu bemerken.
Die so erhobenen demographischen Daten, persönlichen Präferenzen und Informationen zum Konsumverhalten werden entweder für Werbezwecke genutzt oder gegebenenfalls auch weiterverkauft.
Was man aktiv unternehmen kann
Mit den folgenden Tipps lässt sich der eigene Datenschutz verstärken:
- Prüfen Sie die Datenschutzbestimmungen eingehend, bevor Sie einen Service oder eine App nutzen.
- Lassen Sie bei Gratis-Angeboten besondere Vorsicht walten – im Gegenzug müssen Sie nämlich zumeist sehr viele Daten preisgeben.
- Greifen Sie nur auf vertrauenswürdige Quellen wie renommierte App-Stores mit hoher Datenverschlüsselung zurück, um Games herunterzuladen.
- Erstellen Sie besonders sichere Passwörter, um Ihre Accounts zu sichern.
- Investieren Sie in zuverlässige Software, die Datenlücken und externe Bedrohungen erkennt.
- Setzen Sie einen VPN-Dienst ein, um Ihre IP-Adresse zu verschleiern.